Chronologie des Verschwindens

Fotodokumentation Tagebau Garzweiler

Diese Fotodokumentation entstand über einen Zeitraum von 12 Jahren. Sie zeigt, wie sich Dörfer und Landschaften durch den Tagebau Garzweiler aufgelöst haben.

Im Städtedreieck Mönchengladbach, Aachen und Köln befindet sich die größte Braunkohlenlagerstätte Europas – das Rheinische Revier.
In den drei Großtagebauen Garzweiler, Hambach und Inden wird diese Braunkohle gefördert und in Kraftwerken zur Stromerzeugung verfeuert.

Anders als im Untertagebau, wo die Kohle unterirdisch abgebaut und über Förderschächte an die Oberfläche geholt wird, wird die Braunkohle in einem offenen Tagebau gefördert.

Das bedeutet, dass alle Erdschichten, die sich oberhalb der Kohleflöze befinden, durch riesige Schaufelradbagger abgetragen werden, um an die Braunkohle zu gelangen.
Dadurch entstanden im Rheinischen Revier drei riesige bis zu 450 Meter tiefe Tagebaugruben.

In der Konsequenz bedeutet dies aber auch, dass alles, was sich auf der Erdoberfläche befindet, ebenfalls „abgebaut“ wird.

Die Menschen, die im Tagebaugebiet gelebt haben, mussten in neu gebaute Orte umsiedeln. Landwirte haben ihre angestammten und sehr fruchtbaren Böden verloren und mussten auf Ersatzflächen an anderer Stelle ausweichen oder haben ihren Betrieb aufgegeben.

Alle Dörfer, Gebäude, Straßen und Landschaften, die auf den Fotos dieser Seiten zu sehen sind, existieren durch den Tagebau nicht mehr.

In den Videos sind Fotosequenzen zu sehen, die über Jahre hinweg an exakt gleichen Standorten entstanden sind, um damit eine Chronologie des Verschwindens eindrücklich zu zeigen.
Die beschriebenen Orte sind in der folgenden Grafik mit blauen Quadraten markiert.

Informationen zum Entstehen dieser Dokumentation finden sich im Impressum, welches am Ende jeder Seite verlinkt ist.

Ausschnitt aus der Karte Rheinisches Braunkohlerevier (©Thomas Römer/OpenStreetMap data CC BY-SA 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.en) Stand: 09/2018. Ergänzungen Frank Müllers

Tagebau Garzweiler
Die Grafik ist aufgrund der dynamischen politischen Entwicklungen zum Klimaschutz nicht mehr aktuell. Der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung in Nordrhein Westfalen wurde auf das Jahr 2030 vorverlegt. Somit wird die ursprünglich geplante Fläche des Tagebaus Garzweiler II, die bereits 2016 im südwestlichen Teil um Holzweiler herum verkleinert wurde, nochmals reduziert.
Die Dörfer Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath sowie drei Höfe, die zur Umsiedlung vorgesehen waren, bleiben erhalten, obwohl die Bewohner der Dörfer seit 2016 umgesiedelt werden und die meisten von ihnen in die neu gebauten Umsiedlungsorte umgezogen sind.

Ortseingang Pesch
Aufgenommen auf der
Pescher Straße, die Immerath
mit Pesch verband.
(2011 – 2015)

Friedhof Borschemich (2014 – 2017)

St. Martinus Borschemich (2014 – 2017)

Die St. Martinus Kirche in Borschemich wird abgebrochen. (2016)

Kreuzwegstation Friedhof Borschemich (2017)

Eingang Friedhof Immerath (2020)

Borschemich Marienstiftstr. / Ecke Sankt-Martinus-Str. (2010 – 2017)

Borschemich Sankt-Martinus-Straße (2014 – 2017)

Borschemich Sankt-Martinus-Str. / Hochneukircher Weg (2013 – 2016)

Borschemich (2016)

Borschemich (2016)

Zum Kützchenshüll in Pesch
Die Straße und der Ort Pesch verschwinden in der riesigen Tagebaugrube. (2011 – 2013)

Pesch (2011)

Pesch (2012)

Die letzten Häuser im Ort Pesch werden abgerissen. (2014)

Garten In Pesch (2011 – 2012)

In Pesch (2010 – 2013)

Immerath Ortsausgang Jackerather Straße – zu dieser Zeit war der Ort nur noch von einigen Meschen bewohnt. (2019)

Immerath Rurstraße /
Ecke Jackerather Straße
(2013 – 2020)

Immerath Freiheitstraße 2014

gleiche Stelle 2017

Der Immerather Markt verschwindet
(2011 – 2020)

Immerath Lützerather Straße / Immerather Markt (2015 – 2020)

Immerath Pescher Straße / Ecke Jackerather Straße (2017 – 2020)

Portal von St. Lambertus Immerath 2013

Jahr 2018

Immerath St. Lambertus (2015)

Gefällte Bäume in Immerath (2016)

Immerath Rurstraße (2013 – 2018)

Immerath Spielplatz Am Kirchenkamp (2013 – 2018)

Ende der A61 an der Tagebaukante. (2022)

Abbruch der Landstraße zwischen Keyenberg und Immerath (2020)

Die größten Bagger der Welt sind schwerer als der Eifelturm.

In eine Schaufel paßt ein PKW.

Der Ort Pier an der Tagebaukante. (2014)

Wasserbehälter des gesprengten Holzer Wasserturms. (2011)

Hof in Immerath (2019)

Borschemich (2016)

Krankenhaus Immerath (2016)

Immerath – ein seit Jahren leerstehendes Haus wächst zu. (2014)

Pesch (2014)

Pesch (2013)

Borschemich (2016)

Borschemich (2016)

Pesch (2012)

Ehemalige Gaststätte in Borschemich (2016)

In den von der Umsiedlung betroffenen Dörfern standen Protestschilder: Ja zur Heimat – STOP Rheinbraun – Wir bleiben hier!